Deutsches Unikum im internationalen Lehrkontext: In der nachhaltigkeitsorientierten Ausbildung von Nachwuchskräften an der Technischen Hochschule Würzburg-Schweinfurt (THWS) ist „Corporate Social Responsibility“ – unternehmerische Sozialverantwortung – ein unverzichtbarer Baustein. Im englischsprachigen Bachelorstudiengang International Management vermittelt Prof. Dr. Harald Bolsinger, THWS Business School, das Thema Studierenden aus aller Welt praxis- und projektorientiert. Hierfür lud der Wirtschaftsethiker Prof. Dr. Bolsinger den Präsidenten des Vereins Ehrbarer Versicherungskaufleute e. V. (VEVK) Jürgen Rohm in seine Lehrveranstaltung an die Hochschule ein. Jürgen Rohm erläuterte die Wurzeln der Deutschen Industrie- und Handelskammern, die sich als gesetzlich verankerte Institution seit ihrer Gründung für die Wahrung von Anstand und Sitte der ehrbaren Kaufleute einsetzen und freiheitlich selbst verwaltend aus der Unternehmerschaft hinaus agieren.
Zehn Tugenden ehrbarer Versicherungskaufleute
Als positives Branchenbeispiel nannte Jürgen Rohm den Studierenden zehn Tugenden ehrbarer Versicherungskaufleute, die als Selbstverpflichtung der Vereinsmitglieder des VEVK zum Garanten für vertrauenswürdigen Umgang mit Kundinnen und Kunden im Versicherungsgeschäft werden.
Diese Tugenden sind zum Beispiel die Verpflichtung, den Interessen der Kundschaft zu folgen, nachhaltig zu handeln und sich zur freiheitlich-demokratischen Grundordnung zu bekennen. Der Einsatz für Chancengleichheit sowie Teilhabe an Sicherheit und Versorgung in Gerechtigkeit, Solidarität, Toleranz und Wohlstand gehören ebenfalls zu den moralischen Stärken der Branche. „Die Inhalte dieser Tugenden und die Organisationsform des Vereins beeindruckten die internationalen Studierenden außerordentlich“, berichtet Prof. Dr. Bolsinger. „Solche Inhalte von Praktikern gehören in das Pflichtlehrprogramm für alle angehenden Kaufleute jeder Herkunft.“ Deshalb sei es ihm ein wichtiges Anliegen gewesen, Jürgen Rohm einzuladen.
Positivbeispiele von verantwortungsvoller, unternehmerischer Selbstorganisation wie diese machten die Theorie rund um Unternehmensverantwortung begreifbar und lieferten internationalen Studierenden Aha-Effekte, über die sie auch in ihrer Heimat berichten würden, so Prof. Dr. Bolsinger weiter. Deutschlands Besonderheiten rund um die verfassungsgemäß garantierte, unternehmerische Freiheit ließe sich damit am besten verstehen.