Toy-Award 2018: Spielwarenmesse ist unverantwortlich
Die Spielwarenmesse in Nürnberg sieht sich „in erster Linie“ nicht in der Verantwortung für Menschenrechtsverletzungen ihrer Aussteller und erachtet Nachhaltigkeit auch nicht als „relevantes Kriterium“ für preiswürdige Spielwaren im Rahmen des ToyAward. Auf diese unglaubliche Ignoranz weist das Bündnis Fair Toys einmal mehr hin in der Hoffnung auf Einsicht bei der Messeleitung und Veränderung für die Zukunft.
Der Messerundgang am 2.2.2018 mit dem Bündnis Fair Toys und Nürnberger Schülerinnen und Schülern war ein eindrückliches Erlebnis. Vor allem die Scheinheiligkeit mancher Hersteller ist mir persönlich einmal mehr aufgefallen: Ein sich selbst für nachhaltige Produkte im höheren Preissegment positionierender bekannter deutscher Markenhersteller schreibt z.B. auf seine Kartonage/Umverpackung ganz klein „Made in China“ (weil juristisch erforderlich), während aber auf jedem seiner Plastikprodukte/-teile FIRMA XYZ, Germany eingeprägt ist, um den Eindruck zu erwecken, man würde ein deutsches Produkt in Händen halten. Als Begründung kam die wörtliche Aussage: „Es steht ja nicht Made in Germany drauf, sondern nur Germany – das ist rechtlich völlig in Ordnung!“ Die Pressesprecherin konnte noch nicht einmal Auskunft geben, ob und wenn ja welches Zertifikat die Einhaltung von Menschenrechten und Umweltschutz bei ihren chinesischen Zulieferern garantieren würde. Aber dafür konnte sie davon berichten, wie toll das inhabergeführte Familienunternehmen in Deutschland mit Regenwasser seine Klos spült…
Weitere Berichterstattung unter:
http://www.br.de/nachrichten/mittelfranken/inhalt/spielwaren-menschenrechte-nuernberg-100.html
https://www.csr-news.net/news/2018/03/21/ausgabe-29/ (Beitrag: Mehr Schein als Sein?)